(Foto: Willi Filz)


(Foto: Willi Filz)


(Foto: Willi Filz)

von Helga Schaus und
Marcel Cremer
für alle ab 6 Jahre

Fräulein Helga ist im Auftrag des Unterrichts- und Gesundheitsministeriums unterwegs in den Schulen. Sie erzählt über gesundes Essen und kocht dabei eine Kartoffelsuppe. Immer wieder fällt ihr die Geschichte von ihrer Mutter Lene ein.
Lene, ein siebenjähriges Mädchen, wächst auf dem Land bei den Eltern und der Großmutter auf. Als jemand ihr ein kleines Schwein schenkt, darf sie es alleine großziehen. Lene und das Schwein Frieda werden Freunde. Dann bricht der Krieg in das Land ein und bringt eine große Hungersnot mit ......
Wenn die Suppe fertig ist, wird sie gemeinsam mit den Zuschauern gegessen.

DIE KARTOFFELSUPPE

Man nehme (für 6 Personen):

 

1 Zwiebel, 1 kg Kartoffeln, 1 Möhre,

Das Fett im Topf erhitzen, das gewaschene

1 Stange Lauch, 1 Scheibe Knollen-

und geschnittene Gemüse darin andünsten,

sellerie, 3 Scheiben Rettich, 1 halbe

mit heißem Wasser auffüllen und mit Salz

Kohlrabi, 1 halbe Zucchini, 4 Stangen-

und Pfeffer würzen. Eine halbe Stunde kochen

bohnen, 1.5 - 2 l Wasser, 30 gr. Butter,

lassen und anschließend mixen (pürieren).

Salz, Pfeffer, Petersilie, Sahne.

Die fertige Suppe mit gehackter Petersilie und

 

Sahne verfeinern.

TEXTAUSZUG :

Der Vater brachte eine große Holzkiste, legte sie mit Stroh aus und stellte sie neben den Küchenherd. Lene setzte das Ferkel hinein.
Er ist winzig, sagte Mama, du solltest es Winzling nennen.
Wenn es von dir großgezogen wird, wird es die dickste fetteste Sau, die ich je gesehen habe, meinte der Vater. Nenn es Dicke.
Lene blickte dem Ferkel ins Gesicht. Das Schwein blinzelte zurück. Frieda. Ich nenne es Frieda. Es hat kleine blaue Augen wie Tante Friedchen, sagte Lene.
Die Eltern lachten.
Mo Kond, sagte die Großmutter.
Tante Frieda ist Großmutters Schwester

Spiel : Helga Schaus
Technik : Gerd Vogel
Plakat : Pierre Doome
Regie und künstlerische Gesamtleitung : Marcel Cremer

 

AGORA

das Theater der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens

Seit ihrer Gründung im Jahre 1980 ist die AGORA im Gebiet deutscher Sprache im Osten Belgiens, zwischen Maastricht und Luxemburg, Lüttich und Aachen, angesiedelt. Sie ist aus den politischen Wurzeln des Studententheaters entstanden und versteht sich nach wie vor als gesellschaftspolitischer Faktor.

Vor einigen Jahren hat sich die AGORA professionalisiert und wurde zum Theater der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens. Ihr Statut als Freies Theater hat sie dadurch nicht eingebüßt und arbeitet nach wie vor unabhängig und mobil.

Als anerkannte Kulturträgerin der Deutschsprachigen Gemeinschaft und der Provinz Lüttich zählt sie jährlich mehr als 150 Aufführungen: seien dies Einzelgastspiele und Tourneen in den beiden größeren belgischen Gemeinschaften Flandern und der Wallonie oder im Ausland, seien dies ihre Teilnahmen an zahlreichen europäischen Festivals.

Die AGORA wurde vielfach mit Preisen ausgezeichnet (so unter anderem den mit 20.000 DM dotierten Kölner Theaterpreis, Preise für die beste Inszenierung auf Festivals in Bonn (D), Ceska Lipa (CZ), Fellbach (D) und Hanau (D). Ihre Stücke werden von etablierten Theatern nachgespielt und bereits teilweise vom Deutschen Bühnenverlag vertrieben.

Jedes Jahr organisiert die AGORA ein internationales Festival der Freien Szene in St. Vith (B). In alternierendem Rhythmus werden in einem Jahr Inszenierungen aus dem Bereich Kinder- und Jugendtheater, im anderen Jahr Stücke für Erwachsene eingeladen.

Der Name "AGORA" steht für ihr Programm: In Anlehnung an den großen Platz im Herzen der altgriechischen Polis will die AGORA Treffpunkt sein, wo Menschen miteinander reden, sich kennenlernen, ihre Ansichten austauschen, sich unterhalten oder einfach ihrer Phantasie und Kreativität freien Lauf lassen. Ihr Theater soll den Zuschauer nicht von der Realität ablenken, sondern ihn mit ihren unterschiedlichsten Facetten konfrontieren.

Künstlerischer Leiter ist Marcel Cremer (geb. 1955). Er gründete die AGORA nach Abschluß seiner Studien in Germanistik und Theaterwissenschaften. 1984 erhielt er von der "Fondation Belge de la vocation" den Förderpreis für junge Künstler; seit 1981 leitet er regelmäßig Theaterseminare im In- und Ausland; seit 1991 ist er Sonderbeauftragter der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens für Theater. Marcel Cremer ist Regisseur aller AGORA-Produktionen.

 

Pressestimmen

Die Kartoffelsuppe

Diese Suppe wird gekocht, live auf der Bühne nicht nur vor den Augen und Nasen des jungen Publikums, sondern auch für seine Mägen. Fräulein Helga vom Gesundheitsministerium, so die Handlung, ist in einer Schule zu Besuch: Dort bereitet sie das Süppchen zu hält einen Vortrag über gesunde Ernährung und stellt ihren Zuhörern die einzelnen Zutaten vor: Die Möhre, den Rettich, die Kartoffel...Und eine kleine Kartoffel ist es, die die Köchin an ein kleines Schwein erinnert. Frieda hieß es, ihre Mutter Lene bekam es geschenkt und zog es groß. Bis der Krieg kam, es keinen Schinken, sondern nur noch Kartoffelsuppe zu essen gab und Frieda längst groß und fett war... Man ahnt, was für Probleme auf das Schwein zukommen. Wie die Geschichte ausgeht wird nicht verraten und auch Fräulein Helgas Erzählung bricht hier ab. Statt dessen wird nun endlich die Kartoffelsuppe verspeist. Während der Mahlzeit wird diskutiert, wie es wohl weitergehen wird mit Frieda. Besonders an diesem Stück ist nicht nur die Koch-, Vesper- und Diskussionssituation, sondern auch sein Ausgangsmaterial: "Die Kartoffelsuppe" erzählt keine erfundene Geschichte. Das Stück unter der Regie des renommierten Regisseurs Marcel Cremer ist "autobiographisches Theater". Frau Helga vom Gesundheitsamt ist die Schauspielerin Helga Schaus, Lene ihre Mutter und auch das Schwein Frieda gab es wirklich.
GÄUBOTE KREIS BÖBLINGEN

Doch dann liegt da plötzlich eine kleine Kartoffel vor ihr auf dem Schneidebrett. "So klein war das Ferkel auch einmal, als es auf die Welt kam, spannte Helga Schaus schnell die Fäden von der Kartoffelsuppe zur Geschichte der kleinen Lene und zog damit spätestens jetzt die Kinder in ihren Bann. "Das ist eine tolle Idee mit der zusätzlichen Geschichte", sagt Peter Hauser, Regisseur vom Fellbacher Theater im Polygon und Organisator des Theaterfrühlings. Denn dadurch würde auch der seelische Hunger der Kinder gestillt. In der heutigen Fast-Food-Gesellschaft komme seiner Meinung nach oft nicht nur das gesunde Essen zu kurz, sondern eben auch das Balsam für die kindliche Seele. "Früher hat man den Kindern viel öfter Geschichten erzählt", erinnert sich Hauser an seine eigene Kindheit.
FELLBACHER STADTANZEIGER

http://www.ping.be/agora_theater

e-mail: agora@attglobal.net

 

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