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Hei, déi momentan Auswiel :

Pädagogik - Zu Hause und in der Schule ...

Rechtschreibung - Kinder lernen richtig ...

Rechtschreibung erfolgreich verbessern

Mathematik - Kein Glück mit Zahlen ...

Eine Klassenzeitung mit dem Computer ...

 

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A.P.E.E.P.- WILTZ

Elternvereinigung der Kindergärten und Grundschule in Wiltz


Informationsabend für Eltern am 17/07/2000


Info: Pädagogik

... zu Hause und in der Schule


Eltern wünschen sich, daß ihr Kind in der Schule gute Leistungen erbringt und sich "gesittet" aufführt. Damit dieser Wunsch sich erfüllt, müssen auch die Eltern einen Beitrag leisten, nicht nur die LehrerInnen und die Kinder:

Wichtig ist, daß sich das Kind wohl fühlt. Angst, Überforderung und Langeweile schaden, statt dessen braucht das Kind Anregung, Ermutigung und Vertrauen. Auch soll es Fehler machen dürfen, ohne daß man ihm diese sofort vorhält. Das heißt für den Erwachsenen, daß sie Geduld haben müssen. Man bringe dem Kind Vertrauen entgegen und freue sich vor allem über Fragen. Die Art und Weise, wie Eltern das Fragen ihrer Kinder fördern und darauf eingehen, trägt zum Schulerfolg erheblich bei. Hören Sie dem Kind zu, wenn es etwas fragt, geben Sie ihm eine kurze richtige Antwort, die es verstehen kann. Sind Sie verhindert, sagen Sie: "Frage später noch mal". Stellen Sie auch Rückfragen: "Was meinst denn , wie ist es?"
Denken Sie daran, daß es mit Zuneigung allein nicht getan ist - "Kinder brauchen Liebe" ist eine Teilwahrheit. Kinder brauchen Zuneigung, welche Geborgenheit, Verständnis, Freiheit, Anregungen, Aufmerksamkeit und auch Herausforderung einbezieht.

Etwas vom wichtigsten ist die Erziehung zur Selbständigkeit und Selbstverantwortung. Selbständigkeitserziehung ist aber nicht möglich, wenn das Kind ständig kontrolliert, kritisiert und bemuttert wird. Selbständig wird das Kind, wenn man es selbständig gewähren läßt. So soll es z.B. seinen Schulsack (=Ranzen) selber packen. Die Mutter ist auch nicht dazu da, ihm den Turnbeutel nachzutragen, wenn es ihm vergessen hat. Es soll selber vor dem/ der LehrerIn für seine Vergeßlichkeit einstehen. Auf keinem Fall soll man das Kind in die Schule begleiten und von der Schule abholen. Wenn es einen gefährlichen Schulweg hat, dann zeigen Sie ihm, wo und wie es auf den Verkehr achten soll. Im Übrigen genügt es, wenn man das Kind rechtzeitig von zu Hause wegschickt. Daß es nicht herumnörgelt, ist seine Sache. "Rechtzeitig" bedeutet auch, daß eine wichtige soziale Funktion, insbesondere der Heimweg, auf dem das Kind mit Kameraden plaudern, vielleicht sogar noch etwas spielen kann.
Gewähren Sie dem Kind auch in sozialer Beziehung Selbständigkeit. Erlauben Sie ihm, Kameraden heimzubringen und seinerseits zu Kameraden heimzugehen (natürlich mit Ihrem Wissen). Mischen Sie sich, wenn möglich, auch nicht in sozialen Konflikten ein, die es mit Kameraden hat. Es ist wichtig, daß Kinder lernen, soziale Konflikte untereinander selber lösen.

Auch wenn die Kindergartenzeit vorbei ist - Gelegenheit zu ausgiebigem Spiel ist nach wie vor von zentraler Bedeutung für das Wohlbefinden und die Lernentwicklung des Kindes. Zwar bedeutet der Wechsel vom Kindergarten in die Schule ein Wechsel zwischen zwei Lebensabschnitten, das Spielbedürfnis bleibt aber erhalten. Ermöglichen und unterstützen Sie daher weiterhin das Spielen und beachten Sie die Bewegungsbedürfnisse Ihres Kindes. Wenn Sie das Kind und seine Lernentwicklung unterstützen möchten, dann verzichten Sie vor allem darauf, dem Kind weitere Hausaufgaben zu stellen. Büffeln Sie nicht zusätzliche Buchstaben und Zahlen. Halten Sie sich auch vor Augen, daß es nicht viel nutzt, ein Kind immer wieder zum Lesen anzuhalten, wenn es die einzige Person in der Familie ist, die liest.
Glauben Sie der Lernpsychologie, welche nachweisen kann, daß alles das, was das Kind von sich aus lernt, besser haftet und eine stabilere Basis für weiterführendes Lernen bietet als das, was nachahmend übernommen wird. Gestehen Sie dem Kind daher nicht nur Spielräume zu, sondern auch Experimentier- und Erkundungsgelegenheiten. Wenn das Kind Ihnen bei der Arbeit helfen will, dann sagen Sie nie: " Das kannst du doch nicht". Nehmen sie gewisse Unannehmlichkeiten in Kauf.

Beobachten Sie mit dem Kind zusammen Tiere, Pflanzen, Verkehr, Leute, Haushalt, Garten, Wald usw., zeigen Sie ihm besondere Sachverhalte und Zusammenhänge, lassen Sie es fragen und reden. Zeigen Sie ihm wenn immer möglich, auch den Arbeitsplatz des Vaters, seiner Mitarbeiter etc. Und erzählen Sie dem Kind schließlich viele, seinem Alter gemäße, Geschichten.

Wenn Sie sich pädagogisch oder methodischer Beziehung andere Auffassungen vertreten als der/ die LehrerIn Ihres Kindes, lassen Sie das Kind die Differenzen nicht allzu sehr fühlen, bewahren Sie es vor einem Normen-Konflikt.
Unsere Schulen sind leistungsorientiert. Nicht nur Sie als Eltern, auch die Lehrerschaft strebt ein hohes Leistungsniveau der Kinder an. Damit die Kinder nicht überfordert und überanstrengt werden, müssen wir uns aber vor Augen halten, daß Leistungsdruck bei Primarschülern die Leistungsfähigkeit der Kinder letztlich nicht mehrt, sondern mindert. Überzogene oder verfrühte Leistungserwartungen wirken sich negativ auf das Leistungsvermögen aus. Lob und Anerkennung für gute Leistungen sind der Treibstoff, der den Motor des Lernens in Gang hält, nicht der stete Hinweis auf "Fehlern". Lassen Sie dem Kind Zeit für sein Lernen und bedenken Sie, daß Lernprozesse nicht kontinuierlich ansteigend verlaufen, sondern unregelmäßig. Ist ein Kind momentan unfähig, gewisse Dinge aufzunehmen, nutzt es nichts, Druck auszuüben. Es nutzt auch wenig, durch Belohnung bzw. Bestrafung bessere Leistungen erzwingen zu wollen. Es gibt kaum wirklich faule oder uninteressierte Kinder, wenn ein Kind so wirkt, liegt meistens ein Problem vor.

Auch der Vergleich mit anderen Schülern, die vermeintlich mehr können, entmutigen. Dabei verlangte bereits Pestalozzi: "Vergleiche ein Kind nie mit einem anderen Kind, vergleiche es stets nur mit sich selbst". Selbst kleinste Fortschritte, die das Kind macht, helfen, um es zu ermutigen.

Ein wichtiges Kapitel sind die "Hausaufgaben". Zeigen Sie als Eltern Interesse für die schulische Belange, aber übernehmen Sie nicht die Funktion eines/ einer Zweit- Lehrers/ Lehrerin. Die Eltern sollte bei den Hausaufgaben nicht dauernd daneben sitzen. Hausaufgaben sollten möglichst selbständig erledigt werden. Es hat auch keinen Sinn, daß das Kind stundenlang an seinen Hausaufgaben sitzt; es soll nach 30 Minuten aufhören, auch wenn es noch nicht fertig ist. Wenn es unkonzentriert arbeitet und trödelt, muss mit dem/der LehrerIn zusammen eine Lösung gesucht werden. Zusätzliche Hausaufgaben sind unnötig und meist schädlich, es sei denn, der Lehrer/ die Lehrerin empfehle dies ausdrücklich. Schließlich sei, obwohl es kaum opportun ist, auf etwas Wichtiges hingewiesen: Seit über 150 Jahren sind sich Pädagogen und Erziehungswissenschaftler einig, daß in der Primar schule die übliche Form der Hausaufgaben sinnlos und pädagogisch eher schädlich ist. Der größer Teil der Lehrerschaft erteilt Hausaufgaben nur unter dem Erwartungsdruck einer pädagogisch uninformierten Öffentlichkeit.


Pädagogische Idealvorstellungen und pädagogische Wirklichkeit lassen sich nicht leicht in Einklang bringen. Das gilt insbesondere im Bereich bestimmter Erziehungsziele. Deshalb sollen sich auch Eltern über Erziehungsziele und deren Bedeutung Gedanken machen. Ein reicher Wortschatz und eine lebendige, genaue Ausdrucksweise sind wichtiger als orthographisches Können, und dieses wiederum ist wichtiger als kalligrafische Meisterschaft. Das rasche und fehlerfreie Heruntersprechen des 1 x 1 ist - im Zeitalter des Taschenrechner in jeder Preislage - von sekundärer Bedeutung. Wichtiger wäre das Verständnis mathematischer Strukturen in der Dingwelt, d. h. die Fähigkeit, Rechenoperationen auf wirkliche Sachverhalte zu beziehen. Ähnliche Überlegungen gelten im Bereich von Ordnung und Reinlichkeit. Lassen Sie dem Kind eine Ecke, in der es angefangene Spiele liegen lassen darf und stellen Sie Ordnung und Reinlichkeitsgebote nicht vor wichtigere Prinzipien.


Wichtig ist schließlich auch der gute Kontakt zum Lehrer/ zur Lehrerin. Versuchen Sie, einige Male pro Jahr Gelegenheit zu einem kurzen Gespräch mit dem Lehrer/ der Lehrerin zu finden. Behalten Sie aber das, was Sie mit dem Lehrer/ der Lehrerin besprechen, als Erwachsenengespräch für sich, tragen Sie es nicht (beispielsweise als Ermahnung) an das Kind weiter. Wenn Sie Probleme mit dem Lehrer/ der Lehrerin haben, sprechen Sie mit ihm/ ihr selber darüber. Kommen Sie erst gar nicht zu einer Lösung, dann scheuen Sie sich nicht, an die Schulbehörde zu gelangen.
Anmerkung der A.P.E.E.P.

Der vorliegende Text entstammt der Internetseite der Organisation RinG, Ring für eine innovative Grundschule.

Der RinG wurde 1994 als zunächst private Fortbildungsinitiative in Braunlage/Harz gegründet. Sechs Grundschullehrerinnen und -lehrer - unter ihnen gibt es Lehrer/innen, Pädagogik-Seminarleiterinnen, Schulleiter - aus ganz Niedersachsen (Bleckede, Bückeburg, Osterholz-Scharmbeck, Neu Wulmstorf, Wildeshausen, Südbrookmerland) beschlossen sich regelmäßig ein- bis zweimal pro Jahr zu treffen, um an innovativen Grundschulthemen zu arbeiten. Die verantwortliche Leitung und Organisation der Fortbildungswochenenden wechselt vereinbarungsgemäß jeweils unter den RinG-Mitarbeiter/innen. Mittlerweile arbeiten acht Pädagogen/innen (Zugang aus Buchholz/Ndh. und Hamburg) im RinG aktiv mit.

Sie finden die Seite unter http://www.ringpaed.de

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Info: Rechtschreibung

Kinder lernen richtig ...

"Kinder lernen das (Recht-)Schreiben am schnellsten, wenn man darauf verzichtet, es ihnen beibringen zu wollen."

(Graves, D., Psychologie heute, September 1982, S. 79)

Wie ist das zu erklären?

Die Bedenken, die in der Frage nach einer allfälligen Gefährdung der Rechtschreibkompetenz durch den Lehrgang enthalten sind, erwachsen aus der sog. Wort-Bild-Theorie, welche glaubt, der kompetente Rechtschreiber habe Wort-Bilder von korrekt geschriebenen Wörtern gespeichert, die beim Schreiben jeweils kopiert werden. Und damit es nicht zur Speicherung von "falschen" Wortbildern kommt, ist danach zu trachten, dass Kinder stets nur richtig geschriebenen Wörtern begegnen (...).

Nun leuchtet zwar die Wort-Bild-Theorie auf den ersten Blick ein - was wahrscheinlich auch der Grund dafür ist, dass sie sich seit ihrer Formulierung durch Bormann anno 1840 bis in die Gegenwart hinein in der Didaktik behaupten konnten - doch einer genaueren Analyse hält sie heute nicht mehr stand. (Vgl. dazu Scheerer-Neumann, G.: Wortspezifisch: Ja - Wortbild: Nein/ein letztes Lebewohl an die Wortbildtheorie, erschienen im Brügelmann, H. (Hrsg.): ABC und Schriftsprache: Rätsel für Kinder, Lehrer und Forscher. Verlag Faude, Konstanz 1986, S. 171 ff.) Geht man nämlich näher auf die Rechtschreibung ein, dann zeigt sich: (1) es werden nicht Wort-Bilder gespeichert, sondern Bewegungsspuren und (2) ihre Speicherung erfolgt keineswegs so problemlos, wie das die Wort-Bild-Theorie suggeriert.

Zu 1) Bewegungsspur:

Wenn kompetente Rechtschreiber schreiben, dann schreiben, dann schreiben sie "automatische" richtig. Sie müssen sich selten überlegen, wie etwas geschrieben wird. Ihre Rechtschreibkompetenz ist automatisch - und nur wenn sie automatisch/ automatisiert"? Es heißt, dass quasi die Finger automatisch richtig schreiben. Die Finger folgen aber keinem Bild, sondern einer Bewegungsspur; das Wortgedächtnis ist primär ein motorisches Gedächtnis, kein visuelles. Didaktisch hat das zur Konsequenz, dass aktives Schreiben einen größeren Einfluss auf die Rechtschreibkompetenz hat als rezeptives Lesen und Abschreiben.

Zu 2) Speicherung:

Hinter dem alten Gebot, Kinder vor "falschen" Wortbildern zu bewahren, steckt die Annahme, dass durch häufiges Abschreiben die Speicherung der solcherart geübten Wörter quasi zwangsläufig erfolge. Doch liegt gerade hier der Irrtum, weil Speicherung in unserem Gedächtnis nicht automatisch erfolgen. Der Mensch ist kein Computer, bei dem ein einmaliger Tastendruck ausreicht, um alles Eingegebene zu speichern. Zwar weiß die Gedächtnispsychologie noch nicht erschöpfend, welche Prozesse effektiv ablaufen, wenn ein Eindruck vom Kurzzeitgedächtnis ins Langzeitgedächtnis überführt - und d. h. dann: für das Erinnern verfügbar gespeichert wird. Und solange wir nichts Genaues über die entsprechenden Prozesse wissen, können wir sie mithin auch nicht steuern. Nur eines wissen wir: ins Langzeitgedächtnis wir lediglich übernommen, was uns bzw. dem Gedächtnis wichtig ist. Leider ist aber die Rechtschreibung ursprünglich - bzw. biologisch gesehen - etwas für unser Überleben völlig unwichtiges. (...) Wichtigkeit bekommt sie erst durch eine spezifische Motivation. Das zeigt auch die Praxis. Kinder, die schon früh (vor oder während des 1. Schuljahres) spontan schreiben - auch wenn das Geschrieben entsprechend fehlerhaft ist - werden meistens schnell zu guten Rechtschreibern. Offenbar schaden Fehler in der Anfangszeit des Aneignungsprozesses nicht, (...) weil sie als Fehler nicht gespeichert werden. Das Schreiben ist zu Beginn noch nicht automatisiert, sondern experimentierend. Im "inneren orthographischen Lexikon" gibt es noch keine spezifischen Eintragungen und damit auch keine "falschen" Eintragungen. Die Wörter werden in der Mehrzahl noch nicht abgerufen, sondern neu konstruiert. Das schönste Beispiel hierfür sind jene Kinder, die mit Hilfe der Buchstabentabelle den eigenen Vornamen "verschriften", obwohl sie diesem bereits im Kindergarten mechanisch zu schreiben gelernt haben. Da kommt es dann vor, dass ein Knabe, der im Kindergarten seine Zeichnungen mit "Felix" kennzeichnete, jetzt seinen Namen mit Hilfe der Buchstabentabelle "verschriftet" und "Veligs" notiert. Dieser vermeintliche Rückschritt ist in Wirklichkeit ein Fortschritt, denn trotz - oder vielleicht gerade wegen - solcher Fehler entwickeln die Schüler durch "Verschriften" von Anfang an ein ausdrückliches Rechtschreibbewusstsein und werden auf Orthographieprobleme hin motiviert und orientiert."

Dr. Jürgen Reichen, Bad Oldesloe

Lesen durch Schreiben

Wie Kinder selbstgesteuert lesen lernen - Heft 4

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L.O.S. - Rechtschreibung erfolgreich verbessern

Et handelt sech hei em eng pedagogesch Method wéi se hei am Land zu Diddeleng bei S.O.S.-L.R.S. asbl. mat vill Erfolleg mat Kanner a Jugendleche mat Lies- a Rechtschreiwschwieregkeete gemat gëtt.

“Die LOS-Methode hilft Kindern und Jugendlichen unabhängig vom Alter, der Schulform, der Klassenstufe und dem Leistungsstand. Die Hilfe wird allen zuteil, die aufgrund ihrer Lese-/Rechtschreibschwäche nicht den schulischen und beruflichen Abschluss erreichen können, der ihrer Intelligenz und Begabung entspricht.”

Aner Linken iwwer d´Thema :

www.alphabetisierung.de

www.lesen-schreiben-berlin-ev.de

D´Hamburger Schreibprobe :

Fir de Rechtschreiwproblem beim Schüler z´erfaassen, gebraucht de L.O.S. d´Hamburger Schreibprobe. Hei e puer Detailler iwwer d´Method wéi se bei Schüler am Secondaire gebraucht gëtt.

Erfassung der Rechtschreibkompetenz in der Sekundarstufe Hamburger Schreibprobe 5/6.pdf

 

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Info: Mathematik - Kein Glück mit Zahlen

Was ist Dyskalkulie?


"Nicht jeder, der nicht gut rechnen kann, ist einfach ‚dumm‘ - es gibt Schüler, die trotz Intelligenz und guten Fähigkeiten verschiedener Art einfach Mühe mit dem Rechnen haben. Diese bestimmte Lernstörung entsteht meist auf dem Hintergrund von Wahrnehmungs- und Gedächnisstörungen und von Orientierungsschwächen am eigenen Körper und im Raum.

Die Dyskalkulie als genau beschreibbare Rechenschwäche gibt es nicht. Trotzdem zeichnen sich deutlich ein paar Typen von rechengestörten Schülern ab:

Als grundlegendste Rechenschwäche erweist sich immer wieder die Zahlenschwäche. Wer die Zahlenreihe vor- und rückwärts nicht präsent hat, wird - auch wenn er die Grundoperation problemlos versteht - immer Mühe beim Ausführen einer Rechnung haben.

Im Erstrechenunterricht (und auch zu Hause) sollten immer wieder Zählübungen verschiedenster Art durchgeführt werden. So sollte die Zahlenreihe vom Kind häufig vor- und rückwärts aufgesagt werden.

Eine weitere Schwierigkeit betrifft die spontane Mengenerfassung. Es gibt Kinder, welche unfähig sind, kleinere Mengen von bis zu sechs Zahlen zahlenmäßig spontan zu erfassen. Auch diese Fähigkeit kann mit gezielten Übungen trainiert werden.

Weit verbreitet ist auch die Unfähigkeit oder Schwierigkeit, einzelne oder mehrere Grundoperationen auszuführen. Erstaunlicherweise ist es hier nicht die Division - die als schwierigste Grundoperation gilt -, welche am meisten Mühe bereitet, sondern die Subtraktion. Sie bedeutet ein schrittweises Rückwärtsgehen, was immer schwieriger ist als vorwärts schreiten. Zudem muss dazu die Zahlenreihe auch rückwärts beherrscht werden; das Kind muss im Gedächtnis behalten wie oft es auf der Zahlenreihe rückwärts die Einheit abträgt. Die Koordination dieser Teilleistungen kann große Schwierigkeiten bereiten. Meistens sind diese Probleme mit einer Störung der Orientierungsfähigkeiten im Raum (vor- und rückwärts gehen, von rechts nach links, von links nach rechts bewegen) verbunden. Als Hilfe bietet sich daher Orientierungsübungen im Raum und auf dem Papier (Richtungsdiffenrenzierungen) sowie Übungen im Rückwärtszählen an.

Eine der schwersten Störungen ist in einem späteren Zeitpunkt die Unfähigkeit, verinnerlicht zu rechnen, das heißt, beim Rechnen zu abstrahieren. Man spricht hier von Konkretismus.

Ein solches Kind versteht zwar die Grundregeln des Rechnens, kann addieren, Subtrahieren, aber nur, wenn es die Aufgabe handelnd im Umgang mit konkretem Material ausführen darf. Also wenn es beispielsweise mit Hilfe von Perlen, Steinen, dem Zählraum oder anderen Hilfsmitteln rechnen darf. Zu diesen Schülern gehören auch diejenigen, welche noch über das zweite Schuljahr hinaus hartnäckig mit den Fingern rechnen.

Wenn ein Kind beim Rechnen noch nach dem zweiten Schuljahr intensiv auf die Finger angewiesen ist, handelt es sich sehr oft um die Unfähigkeit, im Kurzzeitgedächnis zu behalten, wie oft es zum Beispiel beim Addieren den Einer dazu- oder beim Subtrahieren weggezählt hat. Es benützt deshalb die Finger als visuell-taktile Gedächtnisstütze.

Fingerrechnen darf nie unterdrückt oder verboten werden!

Eine weitere Schwierigkeit bildet das Vertauschen von zwei- und mehrstelligen Ziffern. So gibt es Schüler, welche 23 statt 32 schreiben oder lesen. Dieses Problem kann mit einer gestörten visuell-räumlichen Wahrnehmungsfähigkeit zu tun haben, wobei uns allerdings auch die deutsche Sprache zusätzlich eine besondere Hürde bietet, Zweistelligen Zahlen werden wohl in der Schreibrichtung geschrieben, aber von rechts nach links gesprochen.

Fremdsprachige Schüler macht dies oft zu sehr zu schaffen. Deutschsprachige Schüler kommen in der Regel damit zurecht, es bleibt aber eine kleine Gruppe von Kindern, welche immer wieder die Zahlen vertauschen. Sie sind in der Richtungsdifferenzierung von links nach rechts stark verunsichert und überfordert, wenn sie einerseits Schreibrichtung, andererseits die Leserichtung zu berücksichtigen haben. Sie benötigen vor allem ein intensives Üben der Richtungsorientierungen (links, rechts, oben, unten). Wichtig in diesem Zusammenhang ist es zu überprüfen, ob die Rechenfehler aus dieser Fehlerquelle stammen. Es kann gut sein, dass ein Schüler jeweils richtig rechnet, sich aber beim Aufschreiben des Ergebnisses ‚verschreibt‘, zum Beispiel 38 und 5 = 34 oder 279 und 6 = 258 - solche (Schreib-)fehler dürfen nicht als Rechenfehler gezählt werden (Hervorhebung d. d. Schreiber).

Eine beachtliche Gruppe unter den Dyskalkulie-Kindern stellen die ausgesprochenen schlechten Kopfrechner dar, denen es schwer fällt oder die unfähig sind, Zahlwörter und Zahlwörterfolgen im Kurzzeitgedächnis zu behalten. Sie benötigen ein intensiv auditiv-verbales Speichertraining und sollten im mündlichen Rechnen Zwischenresultate stets aufschreiben dürfen.

Hierher gehören auch jene Schüler, die große Mühe haben, sich Einmaleins-Reihen einzuprägen und zu automatisieren. Diese Störung kann so ausgeprägt sein, dass sich ein weiteres Üben fragwürdig wird und es sich eher empfiehlt, das Kind zum Ausrechnen zu ermuntern oder ihm eine Einmaleins-Tabelle zur Verfügung zu stellen.

Was ist bei Verdacht von Dyskalkulie zu tun?

Schüler, welche im Rechnen mit akzentuierten Lernproblemen zu kämpfen haben, sollten so früh wie möglich einer sorgfältigen schulpsychologischen Abklärung und Beratung zugeführt werden. ‚Dyskalkulie‘ ist eine schulpsychologische Diagnose. Der Schulpsychologe wird in der Regel raten können, ob weitere Untersuchungen – kinderärztliche, logopädische, eventuell kinderpsychatrische - nötig sind.


Leichte Störungen können oft durch geschicktes Verhalten von Eltern und Lehrern sowie durch geeignete Unterrichtshilfen aufgefangen werden, so dass daraus keine gravierenden Probleme entstehen.

Worauf Lehrer und Eltern nebst der Therapie achten sollten

Natürlich kann auch das Verhalten von Lehrern und Eltern das Kind in seiner Rechenstörung positiv wie negativ beeinflussen. Zum Schluss deshalb ein paar wesentliche Punkte, die unbedingt berücksichtigt werden sollten, wenn dem Kind ideal geholfen werden soll:


Rechengestörte Kinder sollten wegen ihrer Rechenschwierigkeiten weder getadelt noch beschämt oder bestraft werden. Auch an den guten Willen zu appellieren bringt nichts - diese Schüler möchten schon, können aber nicht! Ermutigung, Lob und Zuspruch sind sehr wichtig!


Oft ist es nötig, mit Geschwistern und Freunden des lerngestörten Kindes ein aufklärendes Gespräch zu führen, damit weder ausgelacht noch bloßgestellt wird


Geduld ist wesentlich


Fingerrechnen darf weder zu Hause noch in der Schule verboten werden.


Hausaufgaben sollten dem rechengestörten Schüler nur dann aufgetragen werden, wenn er diese selbständig lösen kann.


Eltern sollten zu Hause kein zusätzliches Übungsprogramm durchführen.


Wenn doch, dann nur in Absprache mit Lehrer und Therapeut.


Beim Kopfrechen soll dem Kind erlaubt ein, Zwischenresultate aufzuschreiben.


Das Kind soll, solange es will, mit Hilfe von konkretem Hilfsmaterial rechnen dürfen (zum Beispiel mit Kastanien, Murmeln, Haselnüssen, aber auch Zählrahmen, Holzwürfelchen, gekerbten Zehnerstäbchen u.Ä.)"

Dr. phil. Anne- Marie Aepli

(Dieser Artikel erschien in der Ausgabe 1/87 der Zeitschrift < < Wir Eltern> > . Er wurde im Einverständnis mit der Verfasserin leicht gekürzt. Der Abdruck im Heft < < Doppelpunkt> > (1994/2) erfolgte mit der freundlichen Genehmigung des Verlages Orell Füssli, Zürich.)

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Eine Klassenzeitung mit dem Computer
Der ideale Einstieg in das Computerzeitalter an der Grundschule



Vielleicht kennen Sie auch das tolle Gefühl, die erste eigene druckfrische Zeitung durchzublättern, die zusammen mit den Kindern geschrieben und gedruckt wurde. Es macht einen unheimlich stolz und man möchte das kleine Kunstwerk am liebsten gleich jedem in die Hand drücken.
Viele Kolleginnen und Kollegen haben bereits erste Erfahrungen an ihrer Klasse mit der Produktion einfacher kleiner Schriften gesammelt. Dabei konnten Sie sicher feststellen, dass diese Aufgabe einerseits für die Schülerinnen und Schüler hoch motivierend aber auf der anderen Seite für die Lehrerin oder den Lehrer äußerst zeitaufwendig ist und man dabei mit besonderen organisatorischen Problemen konfrontiert wird. Trotzdem gibt es im Bereich der Grundschule selten ein Thema, das so viele formale und soziale Lernziele in sich vereinigt.
Noch gehört jedoch das Herstellen von Zeitungen nicht zum Standardrepertoire von Grundschülern. Doch zumindest eine solche Zeitung, egal für welchen Anlass, sollte jeder Grundschüler im Laufe seiner Grundschulzeit mit der Klasse erarbeitet haben.

Wie und womit entsteht eine Grundschulzeitung
In diesem Aufsatz soll es aber weniger um die didaktische Bedeutung dieses Themas gehen. Ich möchte darstellen, wie an unserer Schule eine solche kleine Textsammlung erstellt wird. Dabei macht es kein Unterschied, ob es um eine Schülerzeitung, eine Klassenzeitung eine Abschlusszeitung am Ende des vierten Schuljahres oder um die Aufarbeitung eines Projekts geht. All diese Textformen sind gemeint, wenn im Folgenden von der "Klassenzeitung" die Rede ist.
Ein wesentliches Ziel meines Beitrags ist es, zugleich allen Kolleginnen und Kollegen Mut zu machen, auch an einer Grundschule, einen oder mehrere Computer zur Textproduktion einzusetzen. Dies ist einfacher, als viele denken werden und es bringt erhebliche Vorteile für die Kinder - insbesondere eine Erweiterung ihrer Lernerfahrungen. Es macht zugleich Spaß und erleichtert ihnen die Arbeit. Für den Lehrer oder die Lehrerin bringt es Vorteile für die Organisation der Arbeitsabläufe im Unterricht. Doch das Beste daran sind die Ergebnisse, die durch den Computereinsatz erreicht werden. Die fertigen Zeitungen sind übersichtlich, gut lesbar und halten dem Vergleich mit professionellen Schriften durchaus stand.
Eine solche Klassenzeitung dient ja nicht nur dem Selbstzweck ihrer Herstellung, sondern sie soll auch leser- bzw. zielgruppenorientiert gemacht werden.
Schlagen sie einmal alte Ordner auf und suchen Sie nach Dokumenten oder Briefen aus der Zeit, in als der Computer noch nicht zum Alltag eines Büros gehörte. Vergleicht man diese Schriftstücke aus dem "Schreibmaschinenzeitalter" mit heutigen, so fällt auf, dass heute mehr den je auf perfekte Darstellung und Druckqualität geachtet wird. Dieser hohe Anspruch an die Textgestaltung setzt Maßstäbe. Diese Maßstäbe stellen die Leser (Eltern, Verwandte, Freunde und Geschwister) unbewusst auch an die Arbeiten von Grundschülern. Es werden durch diese Leseerfahrung automatisch immer größere Anforderungen an die Lesbarkeit, die Übersichtlichkeit und die graphische Gestaltung der einzelnen Textseiten gestellt. Besteht die Textsammlung nur aus handgeschriebenen Texten oder sie ist mit vielen Druckfehlern oder Korrekturen auf der Schreibmaschine entstanden, wird sie von den Erwachsenen weniger ernst genommen. Auch hier gilt nämlich inzwischen der Spruch: "Das Auge isst mit".
Die Arbeit an der Schreibmaschine ist für Kinder so lange ein Vergnügen, solange sie beim Schreiben Fehler machen dürfen. Kommt es jedoch auf orthographische Richtigkeit und gute, übersichtliche und gegliederte Darstellung an, vergeht Ihnen der Spass an der Arbeit recht schnell. Es ist sehr mühsam, getippte Fehler mit Korrekturflüssigkeit oder Radiergummi zu beseitigen - oft ist die vollständige Beseitigung sogar unmöglich. Ich meine, einen Text mit allen formalen Gliederungselementen wie Absätzen, Einzügen, Schriftgrößen und Zeilenabständen zu tippen, ist für Grundschüler eine glatte Überforderung.

Ein weiteres Hilfsmittel zur Herstellung von Klassenzeitungen ist die Verwendung von Druckkästen mit Blei- oder Aluminiumlettern, wie sie in der Freinet-Druckerei eingesetzt werden. Das Setzen, kontrollieren und Abziehen der Texte ist jedoch noch erheblich schwieriger und zeitaufwendiger, als das tippen mit der Schreibmaschine. Was bei dieser Arbeit herauskommt, ist aber oft sehr eindrucksvoll. Das "Drucken" macht den Kindern Freude und es gibt auch nach dem 'Satz' die Möglichkeit, Fehler restlos zu beseitigen. Ein neuer Abzug, ohne Fehler, ist dann schnell und einfach angefertigt.
Das ideale Schreibgerät zur Textproduktion für die Klassenzeitung ist der Computer. Hier können die Schüler ihre zuvor auf Konzept geschriebenen Texte ohne Angst vor Schreibfehlern eintippen. Dabei werden sie nicht in ihrem Schreibfluss von ständigen Kontrollen und Verbesserungen gebremst. Sie können am Ende der Arbeit bequem und ohne großen Aufwand die Texte allein oder in der Gruppe überarbeiten und sowohl Rechtschreibfehler, wie auch sprachliche Mängel absolut spurlos mit Hilfe des Computers beseitigen. Mit dem Computer lassen sich auch ganze Textpassagen problemlos verschieben, entfernen oder einfügen.

Welche Ausstattung braucht man für eine kleine Zeitungsredaktion im Klassenzimmer?
Um Computer für die Herstellung einer solchen Zeitung in der Grundschule einsetzen zu können, bedarf es keines komplett ausgestatteten Computerraums mit Geräten neuester Bauart. Ist dieser mehr oder weniger gut ausgestattete Computerraum an der Schule vorhanden kann er natürlich genutzt werden. Ansonsten sollte grundsätzlich der oder die PC's im Klassenzimmer das Mittel der Wahl sein. Dies auch deshalb, weil die Grundschule den Computer didaktisch und methodisch ganz anders in den Unterricht einbinden wird, wie dies an der Haupt- oder Realschule der Fall sein wird. Wenn es an der Grundschule noch keine Computer gibt, so ist es für die Herstellung einer kleinen Zeitschrift der ideale Anlass, über die Frage nachzudenken:

Wie richte ich eine Computerecke in meinem Klassenzimmer ein ?
Gerade deshalb, weil Textverarbeitung eine Aufgabe ist, die selbst einfachste Computer älterer Bauart auch heute noch mit Bravour erledigen, ist dieses Thema Klassenzeitung ein idealer Einstieg in die Arbeit mit solchen Geräten. Einfache Textverarbeitungsprogramme, sind einfach zu bedienen und begnügen sich mit einfachen und billigen Computern. Man sollte sich nicht von der Werbung oder den computerbegeisterten Freunden oder Kollegen so ohne weiteres zum Kauf der neuesten und mehrere tausend Mark teuren Rechner bewegen lassen. Das Risiko einer teureren Fehlinvestition ist groß - vor allem, wenn man selbst noch wenig Erfahrung mit Computern gesammelt hat.

Welche Mindestvoraussetzungen im Bereich der Geräte (Hardware) werden von solchen Programmen tatsächlich erwartet?
Die Leistungsfähigkeit von Computern wird im wesentlichen durch das Betriebssystem definiert. Bei meinen Überlegungen habe ich die wenig verbreiteten "Appel Systeme" unberücksichtigt gelassen. Eines der am weitesten verbreiteten Betriebssysteme ist das Betriebssystem DOS, das in der Version 3.0 etwa ab dem Jahr 1987 zum Einsatz gekommen ist. Computer die mit diesem Betriebssystem ausgestattet sind, können solche einfachen Textverarbeitungsprogramme nutzen. Solche unter DOS erstellten Texte können auch von modernen Textverarbeitungen noch gelesen und gegebenenfalls weiter bearbeitet werden. (Weitergehende Erläuterungen für diesen Punkt finden Sie bei Bedarf im Anhang zu diesem Aufsatz.)
Der im Rechner eingebaute Prozessor und dessen Arbeitsgeschwindigkeit (Taktrate in MHz) ist für die Textverarbeitung fast belanglos. An unserer Schule verwenden wir alle Sorten DOS-Rechner , vom 80088 bis zum 80486. Nicht einmal eine Festplatte muss im Rechner eingebaut sein, wenngleich sie die Arbeit erheblich erleichtert. Der Bildschirm dieser alten Geräte ist oft monochrom, d.h. er konnte nur eine Farbe (weiß, orange oder grün) darstellen. Diese Bildschirme reichen aber für die Verwendung von Textverarbeitungen aus. Bekommt man jedoch Geräte mit einem einfachen 14 Zoll Farbmonitor, hat dies für den weitergehenden Gebrauch der Geräte für andere Unterrichtszwecke viele Vorteile.
Bei älteren Rechnern, z.B. 286ern, ist auch deren Beschaffung kein großes Problem. Gegenüber den heute angebotenen Rechnersystemen sind inzwischen mindestens drei Generationen vergangenen. Somit sind diese alten Geräte, meist kostengünstig oder oft sogar kostenlos zu bekommen. Eine Anfrage im Elternabend oder bei ortsansässigen Firmen bzw. bei der Stadtverwaltung öffnet so manche Quelle, um an entsprechende Geräte zu gelangen.
Für diese Art "DOS-Rechner", gab es zu der Zeit, als sie gebaut wurden, natürlich auch eine Menge verschiedener Textverarbeitungsprogramme. Alle diese alten Textverarbeitungen sind heute in der Regel nicht mehr auf dem Markt erhältlich. Auch hier hilft eine Nachfrage bei den ehemaligen Besitzern der alten Rechner.
In unserer Schule haben wir haben das Programm Microsoft "WORKS für DOS 1.05" verwendet. Große Unterschiede in der Leistungsfähigkeit weisen die alten Textprogramme in der Regel nicht auf. Man sollte jedoch bei der Auswahl unbedingt darauf achten, dass die Programme mit der Maus und über entsprechende "Pulldown-Menüs" bedienbar sind (d.h. beim Anklicken eines, der am oberen Bildschirmrand sichtbaren Begriffe, klappt automatisch eine Anzahl von weiteren untergeordneten Auswahlpunkten auf - etwas Speichern-Öffnen-Drucken o.ä.). Noch einfachere Programme arbeiten mit Tastenkombinationen, die den Grundschülern große Probleme bereiten. Um so einfache Befehle wie, Speichern, Laden oder Drucken ausführen zu können müssen dabei immer mindestens zwei Tasten gleichzeitig gedrückt werden. Selbst leseunerfahre Erstklässler kommen mit den klickbaren Auswahlangeboten schon recht schnell zurecht.

Wie und wo können die Computer aufgestellt (installiert) werden
Diese Platzfrage ist für manches Klassenzimmer sicher ein nicht zu unterschätzende Barriere. Für das Projekt "Klassenzeitung" ist es nicht notwendig, die Geräte für ein ganzes Schuljahr, fest ins Klassenzimmer zu integrieren.

So kann ein Computerarbeitsplatz an einer Grundschule aussehen


Möglicherweise haben die Kinder jedoch so viel Freude an der Arbeit, dass die Rechner am Ende doch zur Dauereinrichtung werden sollen

Vier Geräte unterschiedlicher Leistungsfähigkeit stehen in unserer Schreibecke.




Nur selten arbeitet ein Kind alleine am Computer.
Zitat eines Kindes, wie das geht: "einer tippt - einer kontrolliert - einer freut sich"

Da eigentlich nur drei größere Geräteteile zu jedem Arbeitsplatz gehören, nämlich der Bildschirm (Monitor) und der eigentliche Computer mit der Tastatur, ist der Platzbedarf nicht all zu groß. Den Monitor kann man entweder auf das Rechnergehäuse stellen, oder den Rechner hochkant neben bzw. zwischen zwei Schülertischen unterbringen. Vielleicht bedarf es dabei eines längeren Bildschirmkabels, was aber keine große Investition darstellt. Für jeden Computer genügt also ein Schülertisch.
Bei der Einrichtung der Rechner sollte darauf geachtet werden, dass auf allen Rechnern das gleiche Textverarbeitungsprogramm eingesetzt wird. Dadurch wird die Bedienung für SchülerInnen und LehrerInnen einfacher und die Kinder können sich leichter gegenseitig helfen und ihre Erfahrungen austauschen. Neben den Anforderungen an Hard- und Software spielen auch die Anforderungen an die Lehrkraft eine wichtige Rolle.

Anforderungen an die Lehrerinnen und Lehrer
Wie bei allem was neu ist, braucht man zuerst etwas mehr Zeit, bis man sich damit zurechtfindet. Sie brauchen keinen gewaltigen Wissensvorsprung vor den Kindern zu haben oder gleich alles perfekt beherrschen. Ein paar grundlegende Bedienungskenntnisse, wie das Starten des Rechners und des Textprogrammes und das Speichern der Arbeit auf Diskette und/oder Festplatte genügen zunächst. Sicherlich ist es aber nicht schlecht, wenn man schon ein paar Texte selbst geschrieben und auch formatiert hat. Einen Text zu formatieren, bedeutet für unseren Fall, dass man den korrigierten Text mit einem ausgewählten Schriftattribut (Schriftgröße und Aussehen der Schrift) versieht, die Zeilenbreite und den Zeilenabstand festlegt und den ganzen Text in Blocksatz, also mit weitgehend gefüllten Zeilen abspeichern kann.
Diese Aufgaben sollte man anfangs nicht unbedingt den Schülern zumuten. Es sei denn man hat einen gewieften Viertklässler, der solche Prozeduren beherrscht.
Alle die bisher genannten Fertigkeiten sind in zwei Nachmittagen und mit etwas Unterstützung zu erlernen. Auch hier gilt das Prinzip "learning by doing".
Man sollte die Fähigkeiten der eigenen Schüler im Bereich PC-Kenntnisse nicht unterschätzen. Viele Kinder haben aus dem häuslichen Umgang schon erste Erfahrungen gesammelt und sind gerne und mit Stolz bereit, ihre Kenntnisse den Mitschülern und auch dem Lehrer zur Verfügung zu stellen.

Die Zeitungsarbeit kann beginnen
Hat man nun Ausstattung und Know-how beisammen, so beginnt man die Computerarbeit am Besten damit, zunächst einmal 2-4 Kinder in das Programm einzuweisen. Erklärungen sollten dabei nur immer so weit gegeben werden, wie die Kinder sie für den Augenblick benötigen. Ein langer theoretischer Vortrag ist eher hinderlich. Computerkenntnisse müssen konkret erarbeitet werden. Nach und nach werden sich weitere Kinder dazugesellen und Ihre Erkenntnisse von den bereits "Erfahrenen" weiter vermittelt bekommen. Kinder gehen dabei automatisch in ihren Erklärungen nur kleine Schritte. Das Schreibtempo der Grundschüler ist je nach Vorerfahrung noch recht langsam. Oft sitzen neben dem Schreibenden noch ein oder zwei Kinder am PC. Sie diktieren die handschriftlich erstellten Konzepte und machen den Schreiber auf Fehler aufmerksam oder sie wechseln sich mit ihm ab.
Innerhalb eines solchen Zeitungsprojektes gibt es vielfältige Tätigkeiten, so dass sicherlich nicht alle Kinder gleichzeitig mit dem Schreiben der Texte am Computer beschäftigt sein müssen. Auch das Erstellen von Zeichnungen, das Schreiben von Konzepten, das Herstellen von Rätseln und das Führen von Interviews sind reizvolle und wichtige Aufgaben innerhalb des Zeitungsprojekts.
Selbstverständlich müssen nicht alle Seiten der Zeitung mit dem PC geschrieben werden. Auch mit der Hand, der Schreibmaschine, dem Druckkasten oder der Schuldruckerei lassen sich zusätzlich schöne Seiten gestalten. Gerade die Vielfalt der eingesetzten Hilfsmittel, macht das Ergebnis besonders interessant und lässt bei den Schülerinnen und Schülern keine Langeweile aufkommen. Zudem wird man so auch den Kindern eher gerecht, die für die Arbeit am Computer nicht so recht begeistert werden können.


Wie wird aus den PC-Texten nun eine richtige Zeitung?
In dieser Arbeitsphase sollen die Texte noch nicht graphisch ausgestaltet werden.
Konzepte werden von den Kindern in den Computer eingetippt (DIN A4).
Dabei darf außer bei Überschriften keine "Return-Taste" oder "Enter-Taste) verwendet werden. Auch nicht mit Leertasten Überschriften in die Mitte schieben.

· Schreibkonferenz ( Die Kinder besprechen in kleinen Gruppen vor dem Computer die evtl. Fehler und korrigieren sie.
Speichern der Ergebnisse unter einem Namen mit max 8 Zeichen und einem Dateiformat mit der Endung ".txt(siehe Anhang)

Nun beginnt das Formatieren, also die graphische Aufbereitung der
Texte.

LehrerIn überspielt die Dateien von Diskette auf einen "besseren Rechner der über eine moderne Textverarbeitung unter Windows verfügt und an ein guter Drucker angeschlossen ist. (Wir verwenden einen 486er mit Windows 3.11 und das Programm Works für Windows 3.0)

Die so geladenen Textdateien werden nun von der Lehrerin oder dem Lehrer nachbearbeitet (formatiert)

1. Rechtschreibprüfung der Textverarbeitung sucht nach Schreibfehlern.
2. Der gesamte Text wird markiert.
3. Die Seiteneinstellung auf DIN A5 ändern. (Wenn gewünscht die Spaltenanzahl auf 2 erhöhen. (Achtung ! Das Programm liefert aber keine gleich langen Spalten.)
4. Alles markieren und gewünschte Schriftart und Schriftgröße wählen.
5. Nur Überschriften markieren und vergrößern. Evtl. durch gleichzeitiges
betätigen der Taste "Strg" und "F" Fettdruck aktivieren.
6. Die Seite erneut unter ähnlichem Namen auf der Diskette speichern.
7. Text ausdrucken.

Wie aus einzelnen Texten eine Zeitung wird
In einer professionellen Zeitungsredaktion würden die Texte nicht zunächst auf Papier gedruckt werden, sondern die Seite würde komplett am Computer fertiggestellt. Dazu sind jedoch sehr gute Rechnersysteme (ab Pentium 90) und auch sehr teure und sehr schwierig bedienbare Programme, sogenannte DTP Programme erforderlich. (DTP = Desktop Publishing z.B. Corel Ventura, Microsoft Publisher u.v.a.m.). Für unsere Grundschulredaktion beschränken wir uns auf die wesentlich einfachere Methode mit Schere und Klebstoff. Alle Texte, Bilder und Rätsel werden ausgeschnitten und auf DIN A4 Blätter aufgeklebt. Da die Zeitung im A5-Format erscheinen soll, bekommt man also auf ein solches DIN A4-Blatt 4 Seiten. Um keine Fehler in der Reihenfolge der Seiten zu machen, sollte man die Seiten vor dem Aufkleben so aufeinanderlegen und numerieren, wie sie dann auch bei der fertigen Zeitung aufeinander liegen. Andere Ausgangsformate sind natürlich auch möglich. Das fertige DIN A5 Format scheint mir aber die kostengünstigste Lösung für den Kopierer zu sein. Hat man einen Kopierer, der die Vorlage verkleinert, kann man auch von A4 Vorlagen ausgehen.

Auf den folgenden vier Seiten unserer Klassenzeitung, kann man gut erkennen, wie auch mit unterschiedlichen Techniken gearbeitet werden kann.

Die Grafiken wurden in "Corel Draw" erstellt. Das Rätsel entstand mit "Crosswords and more". Fotos finden ebenso Platz wie von Hand gezeichnete Rätsel oder Zeitungsberichte aus der örtlichen Tageszeitung.
Die so zusammengestellten DIN A4 Blätter können nun leicht mit dem Kopierer vervielfältigt werden. Das Zusammenfügen der Zeitungsseiten und das Heften sind Arbeiten, bei denen die Schüler gerne mithelfen. Zum Schluss werden dann alle Hefte noch an drei Seiten mit der Schlagschere geschnitten. Damit können Ungenauigkeiten beim Zusammenlegen ausgeglichen werden.
Seit einiger Zeit machen wir unsere Kreuzworträtsel, Suchrätsel und Kreuzzahlenrätsel selbst. Dazu verwenden wir das Programm "Crosswords and more". Dieses Programm setzt einen Multimedia-PC voraus (486er mit CD-ROM und Windows 3.x). Damit lassen sich Rätsel sehr schnell und mit fremdem oder eigens dafür geschriebenem eigenen Wortschatz erstellen.
Mit dem Programm CorelDraw 3.0, das inzwischen sehr billig zu haben ist, können bereits Grundschüler kleine Grafiken erstellen. Leider braucht man auch dafür einen PC mit Windows 3.x als Betriebssystem.
Für mich ist die Zeitungsarbeit ohne Computer eigentlich fast nicht mehr vorstellbar. Die Kinder kommen damit problemlos zurecht und haben jede Menge Freude an ihrer professionell wirkenden Zeitung. Diese kleinen Zeitungen mit meist etwa 32 Seiten DIN A5 werden lange und gerne herumgezeigt und jahrelang aufgehoben. Auch für Schüler nachfolgender Klassen sind solche Hefte ein willkommener Lesestoff.

Ausblick:
Ein neuer Schritt wird für uns das Publizieren der Zeitung im Internet sein. Damit erreichen wir auf billige Weise sehr viele Leser. Der dafür nötige Schreibaufwand ist nicht größer als bei der Zeitung auf dem Papier. Der dafür nötige ISDN - Anschluss samt Multimedia-PC wurde uns kostenlos durch die Deutsche Telekom und die Aktion Schulen ans Netz (SaN e.v) zur Verfügung gestellt.
Unsere Schule erreichen Sie unter folgender Internetadresse: http://members.aol.com/Duttenberg


Literaturhinweise:

1. "Wir machen eine Klassenzeitung" Praxis Grundschule Heft 4/1997, Westermann

2."Erweiterte Kulturtechniken für ein Leben in der Informationsgesellschaft" in Computer und
Unterricht Nov.97, Friedrich Velber

3. Hartmut Mitzlaff(Hg): "Handbuch Grundschule und Computer - Vom Tabu zur Alltagspraxis" Weinheim, 1996

Anhang:
Textverarbeitungen arbeiten mit unterschiedlichen Dateiformaten. Genauso wenig, wie man mit einem Schwarzweißfilm keine Farbaufnahmen oder mit einem Farb-Bilder-Film Dias machen kann, vermag leider nicht jedes Textverarbeitungsprogramm alle Dateiformate zu erkennen und wiederzugeben. Es gibt aber in allen modernen Programmen sogenannte Filter, die in der Lage sind, bestimmte Formate doch zu übersetzen. Meistens sind es ältere Textformate und solche, die kaum Formatierungen enthalten.
Das Dateiformat, das unter DOS fast immer verwendet werden kann hat nach den max. 8 Zeichen für den Namen der Datei das Kürzel ".txt". Die Einstellung für die Dateiformate findet man bei Programmen in der Regel unter dem Menüpunkt - | Datei | Speichen unter | .
© Stephan Rückert 1998

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